Wenn das neue Küchengerät dich fast umbringt

Warum ich seitdem Mixer meide – aus Prinzip und Überlebensinstinkt.


Neues Küchengerät.
Der heilige Moment, wenn der Karton aufgemacht wird, alle gucken neugierig rein, und man denkt:
„Geil. Endlich was Modernes. Jetzt läuft’s.“
Spoiler: Es lief. Nur nicht so, wie wir dachten.

Der Chef hatte sich was gegönnt – eine fette, industrielle Multifunktionsmaschine mit zig Aufsätzen, Lasern, Turbospeed und vermutlich einer Raum-Zeit-Funktion.
„Kostet dreieinhalb Riesen – aber spart uns locker 20 Stunden pro Woche.“

Ich war skeptisch.
Ich bin bei Küchengeräten wie bei Tinder-Dates: Erstmal schauen, wie gefährlich’s wird.
Und Junge – das Ding war toxisch.
Hochglanz, Edelstahl, aber mit dem Charme eines Killers.

Also gut. Testlauf.
Ich soll ’ne Mousse machen. Eigelb, Zucker, aufgeschlagen.
Früher haben wir das schön über’m Wasserbad gemacht. Geduldig. Mit Gefühl.
Jetzt: Rein in den Behälter, Aufsatz drauf, Deckel zu, Knopf gedrückt.

Erstes Problem: Das Ding hat mehr Tasten als ein Flugzeugcockpit.
Ich schau den Azubi an. Er sagt: „Ich glaub, das blinkt rot, wenn’s bereit ist.“
Ah ja. Danke, Kevin. Du bist wie Wikipedia auf Koks.

Ich drück also irgendwas. Es macht „BOOMM“, gefolgt von einem extrem unangenehmen Geräusch.
Wie ein kaputtes Spaceshuttle beim Raketenstart.
Dann: FLATSCH. Deckel fliegt hoch.
Die Masse schießt raus wie Lava aus ’nem aktiven Vulkan.
Direkt mir ins Gesicht, auf den Hals – und auf meine rechte Hand, die am Deckel war.

Heiß. Klebrig. Und fucking brennend.

Ich schreie. Nicht wie in ’nem Actionfilm – mehr wie ein Küchen-Mensch, der gerade realisiert, dass er heißes Zucker-Eigelb ins Auge gekriegt hat.
Der Chef kommt reingerannt.
„Was hast du gemacht?!“
Ich:
„Überlebt. Mit sehr viel Glück.“

Kevin steht da, hält den Messbecher wie ein Schutzschild, als könnte er mich retten.
Ich renn ans Waschbecken, spül mein Gesicht, während ich fluche wie ein Hafenarbeiter mit drei Persönlichkeitsstörungen.

Fazit der Szene:
→ Verbrennung zweiten Grades an der Hand
→ Mousse im Haar
→ Küche komplett eingesaut
→ Gerät? Unbeeindruckt. Blinkt fröhlich weiter.

Ich hätte es am liebsten aus dem Fenster geworfen.
Aber ich wusste: Der Chef liebt das Ding jetzt schon.
„War halt falsch eingestellt.“
NEIN, BRUDI.
Das war eine Mordmaschine mit Kabel.

Seitdem meide ich das Gerät.
Ich nehm lieber wieder den Schneebesen.
Oldschool.
Langsam.
Aber wenigstens haut der mir nicht das Gesicht weg.


Fazit:
Manche Küchengeräte sind keine Hilfe.
Sie sind feindlich.
Sie sind gefährlich.
Und sie haben keinen Platz in meinem Leben.
Ich bin Koch, kein Testpilot.

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